In seiner Pause, zehn nach neun, beim Tee Traf Meier eine Fee Meier rieb sich erstaunt die Augenbrauen Er traute seinen Augen kaum Da saß 'ne Fee im Pausenraum Hell leuchtend, lustig anzuschauen Und sie sprach: Meier, du bist in Gefahr! Es ist dir vielleicht nicht klar Doch du bist umgeben von Trollen, die dir Böses wollen Vom Volontär zum Chef, ein jeder Hier im Büro will dir ans Leder Gib Acht! Wir sehen uns später Und Meier ging zur Tür alsbald Und lugte durch den Spalt Im Büro schien alles ruhig Stand er echt unter der Kontrolle Zotteliger Trolle? Er atmete tief durch Durch Obacht! Obacht! Meier auf der Flucht Er springt auf den Kopierertisch und spurtet Richtung Flur Die Trolle grollen, doch nicht einer schnell genug Die Ausgangstür ist unbewacht, wenige Meter nur Als er noch halb im Sprung ein Lineal berührt Verwandelt's sich in seiner Hand zum Schwert Obacht! Obacht! Meier auf der Flucht Er ist schon im Büroflur und er hechtet durch die Tür Holla, hossa, da vorne steht der Boss, da Schubst ihn Meier um und rollt sich in den Paternoster Da lacht er, kann den Zorn der Trolle förmlich spüren Und bindet sich den Schlips um seine Stirn Der Schlips, er sitzt, das Schwert ist spitz Und steckt im Gurt, perfekt verzurrt Der letzte Spurt zum Ausgang, er wird nicht grad leicht Der Feind, der Troll, voll Hass und Groll Voll Kampfeswut und Zorn, 'ne blut- Rünstige Brut, die gut trainiert ihr Reich verteidigt Und Meier mittenmang Ein Held, halb Sturm, halb Drang Ein Hüne, stolz und zügellos Halb Bogart und halb Stallone Ein Kuscher? Ha, nicht die Bohne! Der Lift erreicht, das Erdgeschoss Nächster Halt: Erdgeschoss Obacht! Obacht! Meier auf der Flucht Jetzt spurtet er den Gang entlang, drei Trolle am Empfang Sie grölen und johlen, sie wollen Meier holen Der ersten zwei sind schnell K.O., der Dritte ist ein Schrank Ein Schrank in Uniform, der, als er Meier sieht Etwas ruft, sich an den Gürtel fasst und zieht Obacht! Obacht! Meier auf der Flucht Der Wachtroll hat 'ne Waffe, Meier gibt noch einmal Gas Er springt quer durchs Schussfeld, der Troll brüllt, als ein Schuss fällt Meier stürzt getroffen durch die Scheibe und das Glas Zerplatzt in einem Nebel aus Scherben und Blut Als Meier in die Freiheit rollen tut Seit zehn nach neun, die Pause angefangen Hat, sind Minuten nur vergangen Meier scheint es wie eine Ewigkeit Jetzt liegt er auf dem Bürgersteig Die Welt um ihn wird kreidebleich Als sich die Fee ihm wieder zeigt Sie sagt: Meier, du hast gut gehandelt Du hast dich komplett verwandelt Du stirbst als freier Mann und das war es wert Hast all deinen Mut zusammengenommen Und bist der Trollherrschaft entkommen Du hast gekämpft und stirbst, die Hand am Schwert Die Hand am Schw- Lineal Obacht! Obacht! Meier auf der Flucht Meier auf der Flucht, Meier auf der Flucht